Der Beginn meiner Laufbahn als Führungskraft zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass ich viele Bilder hatte was für ein Chef ich sein wollte und ´wie ich auf gar keinen Fall sein will. Einer Anfangseuphorie mit vielen Ideen und Einsatz folgte dann schnell der Realitätsschock. Mit verschiedensten Anforderungen und Erwartungen konfrontiert suchte ich Halt und Orientierung in Managementliteratur und Erfolgsrezepten anderer. Vor allem das Bild der Führungskraft die ihr Team steuert und alle Fäden in der Hand hält sprach mich an und gab mir das Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Mit diesem neuen Bild ausgestattet gab ich meinem Team Sicherheit und Orientierung, aber es belastete auch dahingehend dass alle Arbeitsergebnisse perfekt sein sollten. Also war ich nicht nur Führungskraft sondern auch „Nörgler“, „Ausbügler“, „Anpasser“ und in vielen Rollen mehr um dieses Bild zu halten. Dieses Festhalten an der Idee der Kontrolle und Perfektion brachte mich an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit und es entstand auch das gefühl mein Team nicht weiterzuentwickeln.

Auf meinem Entwicklungsweg zum Coach und Supervisor löste ich mich zunehmend von starren Rollenkonzepten in der Führung, denn arbeiten wir nicht alle mit erwachsenen Menschen zusammen? In meinem Kopf formte sich langsam die Idee der „Selbstverwantwortung“ die jeder Mensch für sich selbst und sein Handeln hat. Allerdings war es zu Beginn nur eine Idee, zu der ich kein Gefühl hatte. Es begann dann mit kleinen Schritten. Der wichtigste dabei war rückblickend das Akzeptieren der Vielfalt und Individualität jedes Mitarbeiters. Gefolgt von dem eigenen Rollenverständnis als Begleiter, Förder und Sparringspartner der mit seinem Team und seinen Mitarbeiter an einem Ziel und einer Idee arbeitet. Sukzessive stellte sich auch in meinem Bauch ein gutes Gefühl ein, wenn einer meiner Mitarbeiter einen Weg beschreiten wollte der zwar ganz anders war als in meinem Kopf aber genauso gut zum Ziel führen könnte wie meiner. Neben Erfolgserlebnissen stellten sich natürlich auch Rückschläge ein, die wir aber als Team genauso teilten wie die Erfolge.

Durch diese gemeinsamen Erlebnisse treff sich in Entscheidungssituationen in meiner Körpermitte oft Herz, Bauch und Kopf. Aus diesem Zusammentreffen entsteht ein Gefühl dem ich immer mehr vertraue und auch danach handele. Dieser kurze Abschnitt war ein Weg von über 10 Jahren. Hoffe der Weg und mein Führungsstil wachsen ähnlich gut und lange wie die „ewige Linde“ in Frauenchiemsee auf dem Titelbild.

Würde mich freuen wenn ich Sie am Anfang oder Mitten auf Ihrem Weg als Führungskraft kennenlerne.